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Der träumende Mensch
 

Der träumende Mensch ist das, was wir zuweilen technokratisch als Embryo bezeichnen. Der noch ungeborene Mensch, der in der Gebärmutter träumt, nimmt eine merkwürdige Haltung ein. Von beiden Seiten her ist der träumende Mensch zu sich und in sich eingerollt. Von der Wurzel her, dem was später einmal die Beine und Füsse sind, die auf dem Boden stehen; und vom Haupt her, das der Mensch einst erhoben trägt. Zwar sind diese Richtungen schon gegeben, schon mit der ersten Zellteilung sind sie gegeben. Noch aber sind die Richtungen dieses Oben und Unten und Links und Rechts beim träumenden Menschen aufgehoben. Eingerollt sind alle Richtungen, wie der Teppich von Zeit und Raum, auf welchem man später geht, wenn er sich am Tage vor uns entrollt. Nah zu seinem ursprünglichen Kern gerückt, zu sich, zu seinem Ort in der Ewigkeit eingerollt ist der träumende Mensch. So liegen wir oft in der Nacht im Schlaf, in der Embryohaltung, Nein, in der Haltung des träumenen Menschen: aller Raum und alle Zeit des Tages sind eingerollt und im Schutz der Nacht um unseren warmen Kern versammelt.

 
     

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