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Wegleitung
 

für Veranstalter und Kultur-Sponsoren zum demokratischen Kunstwerk von Daniel Ambühl

 

Was ist der Bildweg?

An sieben Stationen des Bildwegs sind Bildsäulen aufgestellt. Jede von ihnen trägt eine Druckplatte aus Kupfer. Am Ausgangspunkt erhält der Teilnehmer des Bildwegs eine Mappe, die alle benötigten Unterlagen und Materialien enthält:  Ein Blatt Papier, sieben Wachsmalstifte, eine Broschüre mit der Erzählung der sieben Stationen und weiteren Texten zum Thema, sowie einen Plan mit der genauen Routenbeschreibung.

An der ersten Station des Bildwegs legt der Teilnehmer sein Abzugsblatt in die Vorrichtung der Bildsäule ein und reibt mit dem Wachsmalstift in der vorgesehenen Farbe das Sujet der Druckplatte auf sein Papier ab. Dann marschiert er zur zweiten Station des Bildwegs weiter, wo die Druckplatte auf dasselbe Blatt aber mit einer anderen Farbe abgerieben wird. Mit jeder weiteren Station, kommen neue Linien in neuen Farben dazu. So entsteht im Verlauf eines Spaziergangs schliesslich eine siebenfarbige Originalgraphik.

Der Bildweg unterscheidet sich jedoch ganz wesentlich von einem herkümmlichen Druckverfahren, weil die kupfernen Druckplatten in Form von Reliefs gearbeitet sind, als Mischung einer Hoch- und Tiefdruckplatte. Jede Druckplatte zeigt ein eigenständiges Bild. Nur bestimmte erhöhte Stellen dieses Reliefbildes hinterlassen aber auf dem Abzugsblatt Spuren, Linien und Flächen, die sich schliesslich zu einem neuen Bild zusammenfügen. So ergibt sich aus den übereinander geschichteten Abrieben von sieben einzelnen Bildern schliesslich ein achtes Bild, das auf keiner der sieben Einzelplatten zu sehen ist. (>> Demonstration des Bildwegs Ybrig)

Das Begleitheft des Bildwegs enthält die eigentliche Entstehungsgeschichte des fertigen Bildes: Jedes der sieben auf den Kupferplatten erkennbaren Einzelbilder dient dabei als Illustration eines Kapitels der Erzählung des Bildwegs.

Die Sujets auf den sieben Kupferplatten, das Gesamtbild und die Geschichte des Bildwegs werden für jeden Bildweg neu gestaltet. Die Bildplatten sind vom Künstler selbst angefertigte Unikate. Vom Künstler stammen die Ideen zur Erzählung des Bildwegs. Und er schreibt die Geschichte auch selber.

Der Bildweg ist ein Gesamtkunstwerk des Schweizer Künstlers Daniel Ambühl. Vollendet wird dieses Gesamtkunstwerk aber von seinem Publikum, von jedem einzelnen Teilnehmer der diesen Bildweg geht, der die sieben Stationen des Bildwegs aufsucht, dabei selber eine siebenfarbige Graphik herstellt, die geschriebene Erzählung liest und damit die Entstehungsgeschichte eines Bildes in Wort und Bild und mit allen Sinnen erleben kann.

Das Kunstmedium Bildweg wurde 1995 von Daniel Ambühl ersonnen und konnte bislang mit vierzehn verschiedenen Geschichten in der Schweiz und in Deutschland erlebt werden.

 

Weg

Der Bildweg ist eine Installation im öffentlichen Raum. Die Bildsäulen sind vorzugsweise im Freien aufgestellt und rund um die Uhr zugänglich. Wenn sie in Räumen stehen, wird darauf geachtet, dass diese der Bevölkerung zugänglich sind. Die Wegroute ist intergraler Bestandteil des künstlerisches Konzeptes. Bei der Planung und Ausführung nimmt der Künstler Rücksprache mit dem Veranstalter und den Sponsoren. Der Bildweg ist zu Fuss ohne Anstrengung begehbar. Ausnahmsweise und wenn dafür vom Thema her ein Anlass gegeben ist, können öffentliche Verkehrsmittel einzelne Stationen verbinden.

 

Bild

Die Sujets auf den Bildsäulen werden für jeden Bildweg neu gestaltet. Ebenso die Erzählung im Begleitheft und das Schlussbild. Die Bildplatten sind vom Künstler selbst angefertigte Unikate. Auf dem Bildweg entstehen Originalabzüge, die jedoch nach Art und Weise des Abriebs individuell verschieden aussehen. Diese Abzüge können nur während der Veranstaltungszeit des Bildwegs abgerieben werden. Die Bildplatten bleiben im Besitz des Künstlers. Über weitere Verwendungen dieser Bildplatten und erneute Veranstaltungen eines bereits abgeschlossenen Bildwegs müssen in jedem Einzelfall neue Verhandlungen geführt werden. In der Gestaltung des Bildwegs nimmt der Künstler Bezug zu Ort und Zeit des Bildwegs, zur Veranstaltung und zum gestellten Thema.

 

Bildsäulen

Die Bildsäulen sind die Träger der Bildplatten. Sie sind schlicht, funktionell, allwettertauglich und im Strassenbild unauffällig. Sie bestehen aus rostschutzlackiertem Eisen und können mit Hilfe einer Kette am Aufstellungsort festgemacht werden. Eine Tafel informiert über die Idee des Bildwegs und verweist auf das Faltblatt im Dispenser und auf die Orte, wo die zur Teilnahme benötigten Materialien bezogen werden können.

 

Wofür eignet sich der Bildweg?

Als Publikumsaktion für Jubiläen, Messen, Museen und Galerien
Als "demokratisches Kunstwerk"
Als Erlebnispfad der Kunst
Als erlebnisbezogener Kulturweg
Als Erinnerung an Anlässe, Besonderheiten und Schönheiten eines Ortes.
Als Bildungsangebot
Als Kunstgeschenk an die Bevölkerung
Als kulturelles Freizeitangebot
Zur Sensibilisierung auf Fragen nach der Kunst in einer demokratischen Öffentlichkeit.
Als erlebnisorientierte Führung und Heranführung an Themen und Örtlichkeiten.
Als geistiger und körperlicher Parcours
Zur Bildung eines Begriffes von Kunst
Als neue Form eines Pilgerwegs
Als fest installiertes Kunst-Medium im öffentlichen Raum für wechselnde Bildweg-Geschichten.
Als einzigartiges, populäres Kunstprojekt für Kultursponsoren.

 

Wo kann der Bildweg stattfinden?

Überall da, wo Menschen gehen. Als langfristige, auch mehrjährige Attraktion in Städten, in freier Natur, in Kurorten, am See, auf Bergen. Als kurzfristige Aktion im Rahmen von Veranstaltungen, Jubiläen, Messen und Festtagen. Bei einer langfristigen, festen Installation können die Bildsujets für kurzfristige Anlässe auch ausgewechselt werden, um an wenigen Tagen einen "Sonderdruck" zu ermöglichen. Der Bildweg ist idealerweise als Rundgang angelegt und die Wegroute sollte in ungefähr einer Stunde zurückgelegt werden können.

 

Wann kann der Bildweg durchgeführt werden?

Zu jeder Jahres-, Tages- und Nachtzeit. Bei jedem Wetter. Die Vorbereitungszeit für Planung und Realisation beträgt rund vier Monate.

 

Wer kommt als Veranstalter in Frage?

  • Öffentliche und private Institutionen aus den Bereichen Kultur und Bildung, z.B. Museen, Galerien, Kunstvereine, Stiftungen, Kunstmessen, Galerien, Akademien, Touristik- und Verkehrsvereine, Gesellschaften für Stadtmarketing.
  • Einzelfirmen und Vereinigungen mit kulturellem Engagement, z.B. Banken, Versicherungen, Verlage usw.
  • Organisatoren von grossen Publikumsanlässen, Festivals und Messen.
    Festtags- und Jubiläumskomitees.
  • Kirchliche Institutionen.

 

Warum ist der Bildweg für alle ein Gewinn?

Der Bildweg ist ein Medium zur Begegnung mit Kunst, Kultur und Menschen. Die Begegnung findet im gemeinsamen Raum der Gesellschaft statt, in der gegenwärtigen, öffentlichen Weltwirklichkeit.
Der Bildweg ist eine einzigartige Institution, weil er zwar für ein Massenpublikum geschaffen wurde, aber völlig individuell vom Teilnehmer realisiert wird. Jeder Besucher, der am Bildweg aktiv teilnimmt, ist als Individuum unterwegs, ist frei in der Wahl seines Tempos, der Ausblicke, Umwege und der Orte, an denen er verweilen will. Jeder einzelne Teilnehmer entscheidet auch für sich, wie tief er in die Geschichte des Bildwegs eintauchen möchte. Dennoch geht jeder einzelne Teilnehmer den Bildweg in der Gemeinschaft mit anderen Menschen, denen er vielleicht sogar an den Bildsäulen oder auf dem Wegstück dazwischen begegnet. Er kann sich einer Gruppe anschliessen, oder den Bildweg alleine begehen. Das Gesamtkunstwerk Bildweg wird erst vom Teilnehmer vollzogen und vollendet. Die Vervollkommnung des Bildes, die Abfolge der Kapitel in der Geschichte zu den einzelnen Stationen, die Zusanmmenhänge der Bildsujets, die schrittweise Weitererzählung der Geschichtkapitel, die Abfolge der Aufstellungsorte, die Begegnungen am Wege, wecken seine Sinne, fördern die Kommunikation und belohnen den Teilnehmer des Bildwegs Schritt für Schritt. Ein Erfolgserlebnis ist garantiert. Die fertiggestellten Werke sind trotz gleicher Bildplatten alle verschieden und einzigartig, wie die Teilnehmer des Bildwegs selbst. Kreativstress ist ausgeschaltet. Es kann nichts falsch gemacht werden. Der Bildgänger ist Interpret einer Bild- und Textpartitur. Jeder spielt diese Bildweg-Geschichte nach seinen Möglichkeiten und Befähigungen. Die Technik dazu ist die denkbar einfachste. Auch Kinder und Leute mit zwei linken Händen erschaffen ihr Bild spielend, mit grossem Spass und beschreiben die Erfahrung als befreiend, meditativ und erfüllend.

 

Wie wird der Bildweg betreut?

In der Nähe des Ausgangspunkt des Weges durch eine betreute Abgabestelle für die Malmaterialien. Schon bestehende Kultureinrichtungen bieten sich dazu an, Kundendienst-Einrichtungen, z.B. öffentliche Schalter, Informations- und Ausgabestellen, aber auch Hotelreceptionen, Restaurants, Bars usw. Bei grossem besucherandrang ist eine Betreuung und Abgabe der Malmaterialien direkt bei der ersten Bildsäule vorzusehen.
In der Nähe des Endpunkt des Weges sollten die Malmaterialien zurückgegeben werden können. Ist nur eine Rückgabestelle eingerichtet kann ein Gästebuch aufgelegt werden. Dort könnten auch zusätzliche Angebote gemacht werden, z.B. zur Rahmung des fertigen Bildes, eine kleine Ausstellung mit den Bildweg-Bildern anderer Teilnehmer usw. kann eingerichtet werden und so fort.

 

Wie wird für den Bildweg geworben?

  • Mit dem Faltblatt in den Dispensern der Bildsäulen und der Verteilung des Faltblattes an geeeigneten Stellen, Bank-, Post-, Bahnschaltern, Hotels, Restauranats, Bars, Buchhandlungen, Ticketbüros, Galerien, Museen usw.
  • Mit Plakaten
  • Durch Presseberichte
  • An der Pressekonferenz
  • In Inseraten, TV- und Radiospots in Zusammenarbeit mit Medienpartnern.
  • An Verteilstellen und Abngabestellen der Malmaterialien.
  • Mit exklusiven Anlässen für Sponsoren.
  • An der Eröffnung des Bildwegs mit geladenen Gästen und Vertretern der Sponsoren.
  • Durch Mundpropaganda der Teilnehmer des Bildwegs.
  • Durch die Bildweg-Homepage

 

So beurteilen Teilnehmer den Bildweg

Auszüge aus dem Gästebuch des Bildwegs Berlin, 17. bis 19. Mai 1996

 

"Eine wunderschöne Aktion, beruhigend, sammelnd, meditativ, erfassend, kein Stress, in ihrer Einfachheit Klasse!"

"Bildweg" - Weg der Freude - Freude des Weges. Danke für die Idee.

"Hat unerhört Spass gemacht!"

"Ich habe das für uns Alltägliche neu entdeckt - 2 schöne, verschiedene Bilder sind entstanden. Viel Kommunikation unterwegs .... Danke für die schöne Idee!"

"Es war ein bildschöner Weg."

"Ein "eigenes" Werk -Danke für den Weg."

"Der Bildweg führte uns am 18.5.96 bis zum Spielplatz in der Auguststrasse. Dort wurden wir von einem Gewitter überrascht, vor dem wir uns ins Sophieneck in Sicherheit brachten. Weil die Platten danach nass waren, kamen wir heute wieder, um mit Blau und Lila zu malen. Zwei wunderschöne Tage mit vielen Erlebnissen, Ansichten, Erfahrungen. Vielen Dank und bitte mehr von solchen Angeboten."

"Vielen Dank für diesen schönen Spaziergang durch Berlins Mitte. Ich freue mich über das persönliche Kunstwerk."

"Bravissimo für die wunderschöne Idee, Kunsterlebnis und Kommunikation zu verbinden."

"Der Bildweg hat mir viele neue Geschichtseindrücke gegeben - Danke."

"What a nice surprise! Trotz Regenschirm sind wir froh, dass es nicht geregnet hat. Die Entdeckungen dieses Tages füllen Monatslücken der Kulturanschau!"

"Mehr davon! Danke - hat grossen Spass gemacht ..."

"Einmalige Idee! Man staunt über seine eigene Neugier."

"Phantastische Aktion - Es war spannend."

"Spass, Neugier, Neues, Hunger und müde Füsse - ein erfüllender Tag!"

"Ich war auf dem Weg
ich bin bewegt
morgen bin ich weg"

 

Wie wird der Bildweg finanziert?

  • Durch Kultur Sponsoring
    Der Kultur Sponsor ermöglicht mit seinem Beitrag, dass der Bildweg vorfinanziert werden kann. Der Kultursponsor kann die Kosten auch ganz übernehmen und die Teilnehmer gratis am Bildweg teilnehmen lassen. Der Kultursponsor wird auf allen Werbemitteln, in allen Pressetexten, auf den Infotafeln der Bildsäulen, auf den Abzugsblättern, im Begleitheft, im Faltblatt und in der Bildweg-Homepage mit Logo erwähnt. Es werden exklusive Anlässe für den Kultursponmsor angeboten (Führungen, Vorträge, Signierstunden usw.)
  • Durch Institutionen der Kulturförderung
    Die Beiträge werden gemäss den Richtlinien der Förderinstitute verwendet.
  • Durch Merchandising
    Dazu gehören der Verkauf von Originalwerken, Bildern früherer Bildwege, Bücher und Objekte  von Daniel Ambühl, aber auch der Verkauf von Rahmen für die Bildweg-Bilder.
  • Durch eine Teilnahmegebühr
    Eine Teilnahmegebühr wird erhoben, wenn der Bildweg nicht durch Sponsoren und Förderungen voll finanziert ist. Die Gebühr soll nicht mehr als Sfr/DM 10.-   betragen. Für die Malmaterialien soll ein Pfand in der Höhe von ca. Sfr/DM 5.- verlangt werden, das bei Rückgabe der Mappe und der Farbkreiden zurückbezahlt wird. Die Teilnehmer behalten das fertige Bild, die Broschüre mit der Geschichte des Bildwegs und das Faltblatt. 
  • Durch gesponserte Sach- und Dienstleistungen
    Zur Reduktion des Budgets könnten beitragen: Ein Sponsor für die Werbemittel (Druckerei), die Unterkunftspesen(Hotel), die Farbkreiden (Kunstbedarf, Produzent von Wachskreiden), die Mappe (Kartonagefirma), Catering der Eröffnung (Restaurant, Bar, Hotel). Als Dienstleistungssponsoren kommen Firmen und Institutionen in Frage, welche die Abgabe, Nachlieferung, Verteilung und Buchführung der Malmaterialien übernehmen.

 

Von wem wird der Bildweg präsentiert?

  • Vom Haupt Sponsor, der als Presenting-Sponsor auftritt.
  • Von Medienpartnern, die den Bildweg in Spots, Inseraten und redaktionellen Beiträgen präsentieren. Neben der Erwähnung in allen Werbemitteln werden ihnen vielfältige Möglichkeiten für exklusive Berichterstattung, Werbeauftritte und Geschenke an ihre Zuschauer, Leser und Hörer geboten.
  • Vom Schirmherr
    Das Patronat des Bildwegs kann von einer Kultur- oder Bildungsbehörde, der Kommune, oder des Landes, oder von einer Institution der Landeskirchen übernommen werden.

 

Wo finde ich vertiefende Informationen zum Bildweg?

>> Dokumente zum Bildweg

>> Einführung in den Bildweg

>> Geschichte und Schichtung

>> Erzählstruktur des Bildwegs

>> Bildungsweg

>> Grundstruktur des Bildaufbaus

>>  Begehung des Bildwegs Zürich 1997 als RealPlayer-Video

>> Zeitraffer der Entstehung des Bildweg-Bildes von Braunschweig

>> Phase und Zusammenhang


>> Anfänge des Bildwegs

>> Galerie aller Bildweg-Bilder

>> Geschichte und Mythos

>> Bildweg Homepage

>> Spezialseiten für Veranstalter des Bildwegs und interessierte Kreise

 

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