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Wussten Sie, dass der Fraumünsterspitz an das göttliche Zeichen mahnt, das Hildegard und
Berta, die Gründerinnen des Klosters erflehten und prompt erhielten? Dass Gott ihnen ein
grünes Seil vom Himmel herabliess, exakt an der Stelle, wo heute das Fraumünster steht?
Dass Karl der Grosse in Zürich im Haus zum Loch über Mensch und Tier Gericht sprach und
dort auch eine Kröte zum Tod verurteilte?
Wahr oder nicht? "Unwesentlich", sagt dazu der Künstler und frühere Radio24-
und Fernsehen-DRS-Journalist Daniel Ambühl. "Sagen haben meist etwas mit Gründungen
zu tun. Sie erzählen, weshalb und wie ein Stück Heimat errichtet wurde."
Ambühl, den es von Zürich via Berlin in die Schwyzer Voralpen verschlagen hat, schuf ein
Bildwegprojekt mit wechselnden Themen, das über sieben Bildsäulen durch die Zürcher
Innenstadt führt und allen die Möglichkeit bietet, sich der Zürcher Heimat auf
verschiednen Arten zu nähern. In jeder Jahreszeit werden sieben neue Einzelbilder in Form
von kupfernen Druckplatten aufgestellt. Die Erzählungen zu den einzelnen Stationen werden
zusammen mit Wachskreiden und einem Abzugblatt beim Start abgegeben.
"ZürcherSagen" heisst die aktuelle Tourvariante, die noch bis zum 18. Juli in
etwa einer Stunde begangen werden kann. Der dritte Bildweg von Juli bis Oktober wird
"Das Gesicht von Zürich" heissen.
Die Materialien zu Ambühls Bildweg im Dreieck Zwingliplatz - Quaibrücke - Fraumünster
sind in der Galerie Alexander E. Räber an der Oberdorfstrasse 23 erhältlich. Pressearchiv

Tablatt der Stadt Zürich
21.4.1998
Text und Fotos: Teresa Ruffo Tami
War es Standhaftigkeit oder
Uneinsichtigkeit? Daniel Ambühl erzählt auch die Sage von Felix und Regula, den Zürcher
Stadtheiligen.
Im Fraumünster-Kreuzgang:
Der Hirsch als Zeichen der Vollkommenheit.
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