Daniel Ambühl  Bildweg  Greifswald  Dokumente

 

Bildanalyse
 

Die Spannung des Schlussbildes des Bildweges ist bestimmt von den zwei Felsblöcken (A und B). Es sind gleichsam Befestigungen für die Saite des Lebens, die dazwischen gespannt als Weg (C) zum Klingen kommt. Diese Spannung wird wiederholt mit den beiden Bäumen, dem entwurzelten, abgestorbenen rechts (D) und der Weide links (E). Die aus dem Boden gerissenen Wurzeln des rechten Baumes(F) greifen wie mit Krallen eine Raubvogels nach dem lebendigen Wachstum auf der linken Seite. Der Weg markiert nicht nur eine Verbindung, sondern auch ein Gefälle, das die Achse des entwurzelten Baumes kreuzt. Auch mit seinen Ästen greifen die Baumkronen ineinander, wenngleich diese Geste der Verbundenheit weit heftiger und auch verzweifelte vom rechten Baum ausgeht, dieweil sich die Blätter der Weide wie ein schützendes Dach aus Regen über das Paar legt. Auch die Figuren wiederholen die Spannung zwischen den Steinen und Bäumen und die Seiten sind klar zugeteilt. Der Mann zu Seiten des rechten Baumes, die Frau zur Linken der Weide. Und zugleich wird auch der Unterschied deutlich  zwischen der Einsamkeit des rechten Baumes und der Zweisamkeit der ineinander verschränkten Bäume zur Linken. Durch das Wegbrechen des rechten Baumes wird der Blick  freigegeben zu einem Mond, der in einem Rahmen von einander zugewandten Wurzeln und Ästen die Beleuchtung der Szene bringt. Das Paar schaut gleichsam zum Mond herab. Der Eindruck ist evident, dass der Mond selber oder die Blicke des Paares auf ihn, den rechten Baum zur Seite geschoben, verrückt und entwurzelt hat.

Schema des Schlussbildes
 
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